Depression
Die verschiedenen Arten von Depressionen gehören zusammen mit den bipolaren Störungen zu den affektiven Erkrankungen. Eine Depression kann einmalig auftreten, d.h. als einzelne Episode oder auch rezidivierend (mehrere Episoden im Lebenslauf). Die Dauer einer Episode lässt sich schwer vorhersagen, als Anhaltspunkt muss von mehreren Wochen ausgegangen werden. Der Beginn ist im üblicherweise im mittleren Lebensalter, um die 40 Jahre oder später, selten vor dem 30. Lebensjahr.
Selbsttest Depression
Das Beck-Depressions-Inventar (BDI) ist ein psychologisches Testverfahren, das die Schwere depressiver Symptomatik im klinischen Bereich erfasst. Link zum Fragebogen zur Abschätzung des Schweregrades der Depression (nach Beck, Ward, Mendelson, Mock und Erbaugh, 1961)
Zu den vielfältigen Ursachen können lebensgeschichtliche Belastungen aber auch aktuelle Stress-Situationen sein. Es ist sehr wichtig, zunächst auch körperliche Ursachen wie Infektionen, Herz- und Lungen-, Schilddrüsenerkrankungen, Erkrankungen des Gehirns wie die Morbus Parkinson und viele mehr abzuklären. Ein genetischer Faktor kann eine Rolle spielen und eine hohe familiäre Belastung mit psychischen Krankheiten erhöht das Erkrankungsrisiko.
Leitsymptome der Depression sind gedrückte Stimmung, Interesse-, Freudverlust und verminderter Antrieb. Häufig treten zusätzlich körperliche Symptome auf (Schlafstörungen, Müdigkeit, Appetitverlust). Bei schwerer Ausprägung kann es zu Suizidalität oder auch zu wahnhaftem Erleben kommen.
Die Diagnose wird – nach Ausschluss körperlicher Erkrankungen – durch eine sorgfältige psychiatrische Untersuchung gestellt. Eine besondere Rolle spielen dabei frühere Suizidversuche und eine familiäre Belastung mit Depressionen. Wichtig ist auch das Erkennen von aktuellen Lebensbelastungen (Stress).
Die Therapie einer Depression richtet sich nach dem Schweregrad. Bei leichten Formen können einige Gespräche ausreichend sein, bei mittelgrad ausgeprägten Symptomen besteht die Wahl zwischen Psychotherapie oder Medikation, bei einer schweren Episode müssen Medikamente neben anderen Therapien zum Einsatz kommen. Psychotherapie spielt immer eine Rolle. Im stationären Rahmen treten z.B. Licht-, Ergo-, Musik- und Kunsttherapie sowie Achtsamkeitsübungen hinzu. Weitere, in Einzelfällen eingesetzte Verfahren sind wach- und elektrokonvulsive Therapie. Hingegen sollte Bewegung nie fehlen.