Trennungsängstlichkeit, Geschwisterrivalität, soziale Ängstlichkeit des Kindesalters
Bei der Trennungsangst besteht vor allem eine unrealistische Besorgnis, dass der Hauptbezugsperson etwas zustossen könnte. Bei der sozialen Ängstlichkeit hat das Kind eine besondere Ängstlichkeit gegenüber fremden Personen. Geschwisterrivalität geht mit auffälligen negativen Gefühlen gegenüber einem unmittelbar jüngeren Geschwister einher.
Die emotionalen Störungen des Kindesalters beginnen grundsätzlich in der Kindheit. Als Ursache wird eine biologisch begründete Empfindlichkeit für die Entwicklung von Angststörungen angenommen. Es spielen genetische Faktoren, Temperamentsmerkmale, aber auch familiäre Faktoren und die Entwicklung von Bindungsqualität eine Rolle.
Die Angstsymptomatik ähnelt der der Angststörungen bei Erwachsenen. Häufig werden die Beschwerden von ausgeprägten körperlichen Symptomen, z.B. Bauchschmerzen und Erbrechen, und einem starken Vermeidungsverhalten begleitet. Oft kommt es zu Schulabsentismus. Bei Geschwisterrivalität ist oft ein oppositionelles Verhalten zu beobachten.
Die sorgfältige Exploration des betroffenen Kindes und der Bezugspersonen sind wesentliche Bestandteile für die Stellung einer Diagnose. Fragebögen, Ratingskalen und Verhaltensbeobachtungsverfahren werden zusätzlich eingesetzt.
Beratung, Psychotherapie, familienbezogene Interventionen und ggf. auch der Einsatz von Medikamenten gehören zur Behandlung der emotionalen Störungen. Besonders erfolgreich sind soziales Kompetenztraining, das Expositionstraining, das Erlernen im Umgang mit Problemen und Elterntrainings.