Altersdepressionen: Definition und Symptome

Altersdepressionen: Definition und Symptome

Die unsichtbare Last: Verständnis für Depression im Alter
Den goldenen Herbst des Lebens zu geniessen sollte mit Zufriedenheit und Gelassenheit einhergehen können. Doch leider ist das nicht immer der Fall. Im Alter können sich auch Schatten einschleichen, die das Gemüt belasten. Heute sprechen wir über dieses Thema, das oft im Dunkeln bleibt: Depressionen im Alter.

Definition und Symptome:
Eine Depression im Alter ist weit mehr als nur gelegentliche Traurigkeit oder Melancholie. Es handelt sich um eine ernsthafte psychische Erkrankung, die das alltägliche Leben erheblich beeinträchtigen kann. Die Symptome können vielfältig sein und variieren von Person zu Person. Sie reichen von anhaltenden Gefühlen der Hoffnungslosigkeit, Traurigkeit und Niedergeschlagenheit bis hin zu einem Verlust an Interesse oder Freude an einst angenehmen Aktivitäten. Schlafstörungen, verminderter Appetit, Energiemangel, Suizidalität und sozialer Rückzug sind ebenfalls häufige Anzeichen. Darüber hinaus können unspezifische körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Rückenschmerzen auftreten, die nicht auf eine klare körperliche Ursache zurückzuführen sind. Körperliche Symptome können sogar im Vordergrund stehen. Es ist wichtig zu betonen, dass Depressionen im Alter nicht eine normale Folge des Alterns sind, sondern  dass es sich dabei um eine ernstzunehmende psychische Erkrankung handelt, die unbedingt eine Therapie erfordert.

Die Internationale Klassifikation von Krankheiten (ICD-10) definiert eine depressive Episode als das Vorhandensein einer bestimmten Anzahl, bzw. Kombination von Symptomen, die für einen bestimmten Zeitraum anhalten. Neben den Hauptkriterien, zu denen gedrückte Stimmung, Interessenverlust und/oder Freudlosigkeit gehören, können auch zusätzliche Symptome auftreten, die die Schwere der Depression bestimmen. Gerade bei älteren Menschen stehen öfters untypische Symptome wie Vergesslichkeit, Konzentrationsstörungen und somatische Beschwerden wie Gelenksschmerzen und Schwindel im Vordergrund.

Die Diagnosestellung einer Depression im Alter erfordert eine sorgfältige und umfassende Bewertung durch den behandelnden Hausarzt oder eine Fachärztin für Psychiarie. Dieser Prozess beginnt mit einer ausführlichen Anamnese, bei der der Patient über seine Symptome, medizinische Vorgeschichte und Lebensumstände berichtet. Ergänzend werden eingenommene Medikamente evaluiert, um mögliche Nebenwirkungen in Form von depressiven Symptomen nicht zu übersehen. Eine gründliche körperliche Untersuchung wird anschliessend durchgeführt und ist obligatorisch, um mögliche körperliche Ursachen für die Beschwerden zu erkennen.

Zur Unterstützung der Diagnose können spezielle Bewertungsinstrumente und Fragebögen eingesetzt werden, die darauf abzielen, depressive Symptome zu identifizieren und ihre Schwere zu bewerten. Es ist wichtig zu beachten, dass die Depression bei älteren Menschen oft mit anderen gesundheitlichen Problemen, wie zum Beispiel körperlichen Einschränkungen oder kognitiven Beeinträchtigungen, einhergehen kann, was die Diagnosestellung erschweren kann. Die Abgrenzung gegenüber einer Hirnleistungsstörung ist sehr bedeutsam, da Menschen mit Demenz ebenfalls an Depressionen erkranken können.

Eine gründliche und ganzheitliche Bewertung ermöglicht es, eine fundierte Diagnose zu stellen und einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln, der sowohl medikamentöse als auch psychotherapeutische Ansätze umfasst. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene individuelle Behandlung sind entscheidend für eine wirksame Therapie. So kann die verlorene Lebensqualität wieder zurückgewonnen und das Wohlbefinden älterer Menschen nachhaltig verbessert werden.

Teil 2: Ursachen von Altersdepressionen

Teil 3: Behandlung von Altersdepressionen

Teil 4: Geschichte einer Patientin

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